Wildbiene

Werde zum Bienen-Retter!

Viele Wildbienenarten haben es in unserer heutigen Welt sehr schwer: sie finden weniger unberührte Natur mit für sie geeignetem Angebot an Blüten und Nistmöglichkeiten. Und das obwohl sie für den Fortbestand so vieler Nutz- und Wildpflanzen unverzichtbar und zudem noch faszinierend zu beobachten sind.

Unsere qualitativ hochwertige und auf die Bienenbedürfnisse abgestimmte Nisthilfe haben wir gemeinsam mit dem Start-Up Wildbienenglück entwickelt. Für viele Arten ist sie eine perfekte Kinderstube. Wenn du dazu noch in deinem Garten oder auf deinem Balkon ein schmackhaftes Bienen-Buffet anbietest, hast du einen tollen Beitrag für die Stärkung unserer Artenvielfalt geleistet. Die Bienen werden es dir danken!

Tipps für die optimale Platzierung und Pflege

Hier geben wir dir hilfreiche Ratschläge, wie du deine neue Nisthilfe platzieren kannst und die Bienen sie dauerhaft gut nutzen können.

Das ist optimal :o)

Wildbienen lieben Wärme und favorisieren daher Nisthilfen, die viele Stunden von der Sonne beschienen werden. Eine Ausrichtung der Nistgänge nach Süd/Südost ist somit ideal.

Nutze eine möglichst trockene und regengeschützte Platzierung z.B. unter einem Dach-/Balkonüberstand.

Für eine langjährige schöne Optik und gute Witterungsbeständigkeit deiner Nisthilfe ist es ratsam, das äußere Holz mit natürlichem Leinöl anzustreichen.

Wackelfrei und windgeschützt mit fester Verankerung z.B. an einer Hauswand.

Wildbienen haben nur einen kleinen Flugradius, daher sollte sich in der Nähe der Nisthilfe ein passendes Buffet aus blühenden Stauden, Kräutern, Sträuchern und Bäumen befinden.

Ein Platz im Garten oder auf der Terrasse, aber auch auf Balkonen ist ideal. Auch auf höheren Etagen kommen noch Bienen vorbei, ab dem 10. Stock kann es aber weniger werden.

Ist deine Nisthilfe erfolgreich besiedelt, dann erweitere doch gerne das Angebot durch neue. Ideal sind mehrere kleine Nisthilfen an verschiedenen Orten, so haben sie bessere Chancen vor Räubern oder Parasiten.

So bitte nicht :o(

An einem nassen Standort reißt unbehandeltes Holz sehr schnell. So lange sich diese Risse nur im Holzrahmen befinden, ist das kein Problem. Ziehen sie sich jedoch auch durch die Niströhren, kann die Feuchtigkeit dort Schimmel und dem Absterben der Brut führen.

Vom Einsatz von Holzschutzmittel oder Farben auf chemischer Basis ist dringend abzuraten.

Erschütterungen können v.a. in den ersten Wochen nach Eiablage zum Absterben der Brut führen, daher bitte nicht im Nachhinein noch an der Nisthilfe (z.B. für den Vogelschutz, s.u.) herumwerkeln.

Werden Nisthilfen umgehängt/-gestellt, finden bereits nistende Bienen-Mütter ihre Nistgänge ggf. nicht wieder, daher bitte den Standort einmal planen und höchstens im Winter (vorsichtig) verstellen.

Unter keinen Umständen die Nisthilfe im Winter ins Warme (Keller, Garage, Haus) holen. Die künstliche Wärme kann den Bienen den Schlüpf-Impuls geben, so dass sie viel zu früh ohne geeigntes Futter oder geeigneten Partner in unsere Welt kommen. Das wäre ihr sicherer Tod.

Bester Zeitpunkt für deine Nisthilfe

Die Wildbienensaison beginnt im Frühjahr, Anfang März je Temperatur und Witterung, und geht bis ungefähr Oktober. Empfehlenswert ist das Aufstellen Ende Februar, denn so erspart man dem Holz einer neuen Nisthilfe Kälte und Nässe, ist aber rechtzeitig vor der neuen Saison bereit für die ersten Gäste. Jeder Zeitpunkt danach (bis in den Sommer hinein) ist aber auch noch rechtzeitig, denn über das Jahr verteilt fliegen verschiedene Wildbienenarten. Viele der “Spätflieger” sind Hohlraumbewohner und nehmen Nisthilfen wie unsere gerne an.

Wann kommen die ersten Gäste?

Wann eine Nisthilfe zum ersten Mal besucht und besiedelt wird, hängt von der Artenvielfalt und dem Nahrungsangebot in der Umgebung ab. Manche Wildbienenhotels werden direkt in der ersten Saison genutzt, während bei einem anderen Standort etwas mehr Geduld benötigt wird, bis die ersten Wildbienen die Nisthilfe entdecken und auch annehmen. Vor allem der Bestand eines ganzjährigen und vielfältigen Nahrungsangebotes in unmittelbarer Umgebung, spielt dabei eine wichtige Rolle. Erfüllen Nisthilfe und Standort alle Voraussetzungen, besiedeln die Bienen diese ganz von allein.

Aufgrund des geringen Aktionsradius von Wildbienen müssen diese jedoch bereits in der Umgebung vorkommen, um deiner Nisthilfe einen Besuch abstatten zu können. Unser kleiner Kalender oben zeigt dir die aktiven Monaten einiger hohlraum-nistenden häufigen Arten. Je nach Witterung kommen frühe Arten wie beispielsweise die Mauerbiene ab März/April in die Nisthilfe, während spätere Gäste wie die Löcherbiene noch bis Ende September mit dem Brutgeschäft zugange sein können. In der Zeit dazwischen sind andere Arten, wie die Masken- oder Blattschneiderbiene aktiv.

Sollte das Wildbienenhotel am Ende der Saison noch immer leer stehen, lohnt es sich, den Garten oder auch Balkon ein Stück weit bienenfreundlicher zu gestalten. Dafür eigenen sich besonders heimische Pflanzen, Totholz und Sandarien. Vom Kauf von Wildbienenkokons raten wir aus Artenschutzgründen ab.

Wie nisten Wildbienen?

Die weibliche Biene krabbelt meistens erst mal prüfend in mehrere Niströhrchen, um ihren optimalen Nistplatz zu finden. Hat sie sich entschieden, macht sie sich auf den Weg, um Pollen zu sammeln. Diese trägt sie an Beinen, Bauch oder im Kropf und bringt ihn zu ihrer Niströhre. Mit ihrem Kopf voran krabbelt sie hinein, um den Futtervorrat für ihren Nachwuchs einzutragen. Dafür werden meist mehrere Sammelflüge benötigt. Hat sie ausreichend Vorrate abgelegt, parkt sie ihren Körper rückwärts zum Eierlegen in den Nistgang ein. Hinten im Nistgang legt sie erst befruchtete Eier (Weibchen) und weiter vorne dann unbefruchtete (Männchen). Sind Nistgänge zu kurz (weniger als das 10-Fache des Durchmessers), wie leider bei vielen handelsüblichen Produkten, entsteht ein Überschuss männlicher Nachkommen, was sich negativ auf den weiteren Arterhalt auswirken kann.

Die Wildbiene baut in jeder Röhre einzelne, hintereinanderliegende Kammern mit je einem Ei plus Futtervorrat und verschließt anschließend die Röhre von außen. Hierbei ist interessant, dass die verschiedenen Bienenarten dafür unterschiedliche Materialien und Methoden nutzen und man vom Verschlusses der Niströhre auf die dazugehörige Bienenart schließen kann. Beispielsweise verziert die Löcherbiene die Eingänge mit kleinen Steinchen, die sie extra dafür anschleppt.

Der gesammelte Futtervorrat, der sich in jeder einzelnen Kammer befindet, reicht für die gesamte i.d.R. fast elfmonatige Entwicklung vom Ei über die Larve bis zur fertigen Biene. Aus dem Ei schlüpft nach einigen Tagen die Larve. Diese wächst in 2 bis 4 Wochen zur Puppe heran und überwintert im Puppenstadium in einer Art Kokon. Im Kokon erfolgt die Metamorphose zur fertigen Biene. Unter optimalen Verhältnissen bringen einige Arten noch im gleichen Jahr eine 2. Generation hervor, die dann im späteren Jahresverlauf anzutreffen ist.

Weil die männlichen Bienen in den vorderen Kammern liegen, schlüpfen sie einige Tage vor ihren Schwestern. Die Herren umfliegen dabei häufig aufgeregt die Nisthilfe, um die Damen zu empfangen und sie schnellstmöglich zu begatten. Ein Wildbienenleben währt nur wenige Wochen, da ist schnelles Handeln gefragt. So beginnt ein neuer Lebenszyklus einer nächsten Generation.

Vogelschutz: warum und wie?

Falls das Wildbienenhotel direkt an der Hauswand befestigt ist, bleibt es meist von Vögeln verschont. Auch kann es helfen, die Nisthilfe nicht in umittelbarer Nähe zu Vogelfutterstellen anzubringen. Wurde es jedoch einmal von einer Meise oder einem Specht entdeckt, kann dies unschöne Folgen haben. Natürlich wollen wir den Vögeln keinen Vorwurf machen, stellen Insekten für sie doch wertvolle Proteine dar! Zudem ist es so, dass die Bienen oftmals die äußerste Zelle ihrer Niströhre unbelegt lassen, um genau dieser Räuberei vorzubeugen. Kommt es also einmal zum Schaden, muss nicht gleich der ganze Nachwuchs verloren sein.

Damit es soweit aber gar nicht erst kommt, kannst du Vorsorge treffen. Den sichersten Schutz bietet ein Zaun, der von den Bienen problemlos passiert werden kann, die Vögel jedoch auf Abstand abhält. Dafür eignet sich ein weitmaschiges Stahlgitter oder ein Hasendraht. Diese sollten mit einem Abstand von ca. 5cm von den Nesteingängen entfernt an der Nisthilfe montiert werden. So erreichen auch gestreckte Schnäbel die Röhrchen nicht mehr.

Muss ich meine Nisthilfe säubern?

Grundsätzlich sollten die Verschlüsse der Nistgänge nicht aufgekratzt oder sogar aufgebohrt werden, um die Nistgänge zu reinigen. Denn die verschiedenen Bienenarten leben zu unterschiedlichen Jahreszeiten und somit kann es sein, dass doch noch Nachwuchs schlüpft, obwohl es den Eindruck macht, es wäre kein Leben im Hotel. Es kann jedoch passieren, dass Bienen in einem ihrer Entwicklungsstadien sterben und somit nicht mehr dazu kommen, den Nistgang zu öffnen.

Dieser Tipp schafft Abhilfe: Im ersten Winter nach Aufstellung der Nisthilfe können die im letzten Jahr verschlossenen Gänge vorsichtig (z.B. in Gelb) markiert werden. Hierfür sind vor allem kräftige Wasserfarben und ein feiner Pinsel optimal, denn auf dem oft purösen Nestverschluss sollte keinesfalls Druck ausgeübt werden. Dort, wo die Brut intakt ist, durchbricht sie im kommenden Jahr diese Verschlüsse und schlüpft. Neue Nester werden parallel wieder angelegt und es wäre ohne die Markierung aus dem zurückliegenden Winter unklar, was alte und was neue Nester sind. Wenn man nun im nächsten Winter die Nisthilfe nochmals prüft und immer noch gelbe Markierungen vorhanden sind, wird klar, dass diese Nachkommen nicht mehr schlüpfen, man kann sie vorsichtig reinigen.

Für die Reinigung eigenen sich kleine Bürsten für Glas- oder MetallstrohhalmeZwingend notwendig ist die jährliche Reinigung der Röhren nicht. Man kann bei der Prüfung im zweiten Winter gelben Verschlüssen auch erst noch belassen, denn einige Bienenarten räumen selbstständig Röhren frei und reinigen sie vor ihrer eigenen Nutzung. Neu hinzugekomme Verschlüsse könnten dann mit einer zweiten Farbe (z.B. Blau) markiert werden, so behält man das Alter von Nistplätzen im Blick. Alle 2-3 Jahre könnte durch eine Reinigung das Wildbienenhotel in Betrieb gehalten und der Nistplatzverlust minimieren werden.